Eliasfriedhof Dresden

Der Eliasfriedhof ist der älteste erhaltene Friedhof der Stadt Dresden. Er wurde 1876 stillgelegt und steht heute unter Denkmalschutz.

 

Als im Jahr 1680 die Pest nach Dresden eingeschleppt wurde, starben innerhalb weniger Monate mehr als 5.000 Menschen. Die zu der Zeit existierenden Begräbnisstätten der Stadt reichten nicht aus, um all die Toten zu beerdigen. So ließ König Johann Georg II., der selbst an der Pest erkrankt war, einen als Notfriedhof konzipierten Pestfriedhof außerhalb der Stadt anlegen, wo man die Toten in Massengräbern beerdigte.

 

Nachdem die Pest überstanden war, wurde der Eliasfriedhof für viele Jahre als Armenfriedhof der Stadt genutzt. Die Toten konnten dort unentgeltlich durch ihre Angehörigen, die selbst die Gräber aushoben, beerdigt werden. Aber auch Ortsfremde, Selbstmörder, Hingerichtete und Ungetaufte fanden auf dem Friedhof ihre letzte Ruhe. Es gab keine Friedhofsmauer und keine Friedhofskapelle, das Gelände bestand lediglich aus einer unregelmäßigen rechteckigen Fläche, die durch einen Mittelweg geteilt wurde.

 

Die vermögenden Bürger Dresdens ließen sich auf dem Frauenkirchhof oder auf dem Johanniskirchhof beisetzen. Doch auch dort wurde der Platz knapp. Der Frauenkirchhof wurde 1714 geschlossen, an dieser Stelle baute George Bähr die Frauenkirche. Der Johanniskirchhof wurde 1721 ein letztes Mal erweitert. Man musste nach einem neuen Friedhof für die vermögenden Bürger suchen und wählte dafür den Eliasfriedhof aus. Umbauten des Friedhofs wurden nötig, das Gelände wurde erweitert, von einer Mauer umzogen und durch ein Wegenetz gegliedert. George Bähr errichtete von Mai – Juli 1723 an der Nord- und Westseite Gruftbauten, die an der Südseite durch Schwibbogengrüfte fortgesetzt wurden. In der Zeit August des Starken entwickelte sich der Eliasfriedhof zur bevorzugten Ruhestätte des Adels und der betuchten Bürger der Stadt Dresden.

 

Am 30. Juni 1876 fand die letzte Beerdigung auf dem Friedhof statt, da er nicht mehr erweiterungsfähig war. Nach 1900 begann sich der Efeu auf dem Friedhof auszubreiten, der noch heute die Grabfelder und Sandsteingrabmale überwuchert und ihnen heftig zusetzt. Im Jahr 1924 wurde der Friedhof aufgrund gelockerter Grabsteine und einsturzgefährdeter Grüfte baupolizeilich gesperrt. Die Bombardierung Dresdens im Februar 1945 überstand der Friedhof weitgehend unbeschädigt, nur eine Bombe traf das Friedhofswächterhäuschen.

 

Das Erscheinungsbild der Begräbnisstätte ist mit der letzten Beerdigung am 30. Juni 1876 „konserviert“ worden, seitdem ist sie Verfall preisgegeben.

 

Der Förderverein Eliasfriedhof Dresden e. V.kümmert sich seit 1998  um den Erhalt und die Pflege des Friedhofs.